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Karl Bankmann: Das Postfuhramt in Berlin |
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Das ehemalige Postfuhramt an der Oranienburger Straße in Berlin gehört zu den prächtigsten Backsteinbauten der Stadt. 1876-1881 wurde es nach Plänen von Carl Schwatlo errichtet. Neben dem Postfuhramt beherbergte es das Postamt N24 mit dem Haupteingang an der Ecke und einer imposanten Kuppelhalle (heute durch eine in den 1930er Jahren eingezogene Zwischendecke verbaut), außerdem die Post- und Telegrafenschule, eine Fernsprech-Vermittlungsstelle sowie technische Anlagen der Berliner Stadtrohrpost. Das Hauptgebäude umfasst zwei langgestreckte, dreigeschossige Flügel an der Oranienburger Straße und an der Tucholskystraße. An der Straßenecke, wo die beiden Flügel aufeinandertreffen, ragt der große achteckige Turm empor, flankiert von zwei kleinen Nebenkuppeln. Auf dem Hof befanden sich ursprünglich zwei große Stallgebäude mit Ställen auf zwei Etagen. Zusammen mit der Synagoge, auf deren Architektur es bezug nimmt, dominiert das Postfuhramt diesen Abschnitt der Oranienburger Straße. Die Architektur orientiert sich an Vorbildern der italienischen Renaissance. Über einem farblich abgesetzten Sockel erheben sich die drei Geschosse des Baus, jeweils durch stark profilierte Gesimse voneinander getrennt. Durch geschickte Kunstgriffe wird eine sehr plastische und lebendige Wirkung mit reichem Licht- und Schattenspiel erzeugt. In den Zwickeln zwischen den Fenstern des Erdgeschosses befinden sich Medaillons mit den Portraitköpfen berühmter Persönlichkeiten der Post- und Verkehrsgeschichte. Der Eingang an der abgeschrägten Ecke wird durch einen monumentalen, alle drei Geschosse umfassenden Portalbogen hervorgehoben, der ursprünglich noch durch eine Figurengruppe auf dem Dach bekrönt wurde. Der Bogen wird umrahmt von Relieffeldern mit Kinderfiguren, die die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der Post darstellen: Briefdienst, Paketdienst, Geldverkehr, Telegrafie und Telefon, die hier erstmals in einem Gebäude vereint waren. Eine Publikation zum Postfuhramt ist in Vorbereitung.
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Postfuhramt Oranienburger-/ Ecke Tucholskystraße in Berlin. Foto: Karl Bankmann |
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Karl Bankmann M.A. Schudomastraße 50 12055 Berlin tel. (030) 685 6862 kb(at)denkmalbild.de
© Karl Bankmann 2006 |
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